karen-boesser-projects, Düsseldorf

Die Choreografin und Tänzerin Karen Bößer aus Düsseldorf gehört fest zur Freien Szene und realisiert ihre Produktionen in der Regel mit Unterstützung der öffentlichen Hand und des Forum Freies Theater, Düsseldorf (FFT). Die Projektagentin ist bei jeder Idee von Anfang mit dabei, berät strategisch hinsichtlich der Mittelbeschaffung und verschriftlicht die Konzepte und Ideen. Als rechte Hand von Karen Bößer ist sie in alle Bereiche jederzeit eingebunden.

Rausch.Trance.Ekstase

Die Performance Die andere Vernunft - Rausch. Trance. Ekstase. entstand gemeinsam mit Beatrix Szörényi und wurde im Weltkunstzimmer Düsseldorf uraufgeführt.

Es handelte sich um eine installative Performance aus zeitgenössischem Tanz, fließenden Materialien, begleitet von Gerüchen, Rhythmen und projizierten Videos und getragen von der live arrangierten Musik von Thomas Klein aka Sølyst. Der Produktion voraus ging ein interdisziplinäres Rechercheprojekt, das im Rahmen der Initialförderung des Fonds Darstellende Künste gefördert wurde.

Die Projektagentin begleitete beide Projekte in allen Phasen intensiv und auf allen Ebenen des Projektmanagement: Förder finden, ÖA, Kartenvorverkauf einrichten - und fand nicht zuletzt einen Sponsor für die große Menge an Akustikschaumstoff, die den Raum in eine Höhle verwandelte, die Performende und Publikum zu einem installativen und interaktiven Setting vereint. Ein zentrales Moment in dieser Produktion.

D|SDANCE - Ein Filmprojekt

D|S°DANCE entstand 2021 im Zuge der Coronabeschränkungen als filmisches Experiment über das künstlerische Arbeiten aus dem tänzerischen Home Office heraus. Der Film war eine Reaktion auf die Flut an Künstler-Videos, die sich durch die Social Media Kanäle ergoß. Karen Bößer ging weiter und versuchte, die häusliche Einsamkeit zu überwinden und ein gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen.

Vier Performer an vier verschiedenen Orten wurden über das Internet und mit Hilfe eines per Post umgehenden Equipmentkoffers zum Ensemble. Unter ihrer Regie wurden die Bewegungen der Tänzer*innen von Zoom- und Handykameras, einer Bodycam sowie einer Kamera mit Auto-Verfolger-Modus multi-perspektivisch eingefangen.

Der Projektagentin blieb nur, von ihrem Zuhause aus das Projektmanagement zu leiten.

Der Film erhielt eine Honorable Mention der Tokyo Film Awards und gelangte in die Official Selections des Stockholm City Film Festivals. Vom Heart of Europe International Film Festival (HEI), Slovakei, wurde er als „The best feature film“ ausgezeichnet.

S3NSE - Der Film

Nach dem Erfolg ihres ersten Film begann Karen Bößer in 2022 einen zweiten, ganz anders gelagerten Film.

S3NSE ist ein Film ohne Narrativ. einer von der ungewöhnlichen Sorte. Ein Experiment. Hypnotisch, poetisch, intensiv. Hier gerät das Schauen zum Pendeln zwischen den visuellen Stimmungen. Gemeinsam mit Misael Lopez tanzt sich Karen Bößer durch Gänge, über Treppen, ins Licht oder in die Dunkelheit. Um sie herum unbestimmte Orte, in denen die visuelle Verortung ins Leere läuft und es nur noch ihre Körper als Fixpunkte gibt.

 

S3NSE ist eine künstlerische Reaktion auf das Leben in den gesellschaftlichen Nebelkammern, die sich allgegenwärtig ausbreiten. Demokratische Entscheidungen, völkerrechtliche Prinzipien und geopolitische Grenzen werden individuell ausgelegt und verlieren damit ihre Gültigkeit. Konsequenzen sind kaum einschätzbar. Gesellschaftliche Minderheiten setzen dank sozialer Medien Themen und Stimmungen durch, grotesk aufgebläht, deren Diskussion das gros der Gesellschaft ablenkt und auf Nebenkriegsschauplätze führt.  Es ist völlig unklar, welche Kräfte am Ende dominieren.
Auch hier oblag der Projektagentin das gesamte Projektmanagement, die ÖA und das Bespielen der Social Media Kanäle.